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Lern– und Entwicklungsziele
Was Kinder brauchen
Kinder brauchen eine Lebenswelt, die so gestaltet ist,
dass sie sich gesund entwickeln können (Salutogenese, Aaron Antonovsky).
Die drei zentralen Begriffe sind:
- Verstehbarkeit –
die Welt in ihren Zusammenhängen erkennen lernen
- Handhabbarkeit –
Vertrauen in die eigenen wachsenden Kräfte und Fähigkeiten bekommen
- Sinnhaftigkeit
des eigenen Handelns, Fühlens und Denkens entdecken
Die Zeit vor der Schule soll frei von schulischem Lernen sein.
Es ist die Zeit um Basiskompetenzen zu entwickeln.
1. Körper– und Bewegungskompetenz
Durch vielseitige Bewegung:
- Im Außenbereich – regelmäßige
Spaziergänge, Wanderungen, Spielen und Arbeiten in Garten, Wald und Wiesen, Klettern,
Balancieren, Seilhüpfen, Schlittenfahren
u. v. m.
- Im Innenbereich – durch Reigen, Eurythmie,
Spielen einfacher Musikinstrumente, Fingerspiele, Handarbeiten wie Nähen,
Sticken, Weben, Filzen, Bienenwachskneten, Wasserfarbenmalen, Malen mit
Wachsmalblöcken, Basteln, Arbeiten an der Werkbank, Arbeiten in der
Küche (z. B. Backen, Obstschneiden, …) und im freien Spiel
2. Sinnes– und Wahrnehmungskompetenz
Durch Erfahrung der realen Welt:
- Pflege der Sinne, z. B. Tastsinn, Lebenssinn, Eigenbewegungssinn,
Gleichgewichtssinn, Geruchssinn, Geschmacksvsinn, Gehörsinn und Sehsinn
- Gesunde und naturnah produzierte Lebensmittel
- Echtheit der verwendeten Materialien (z. B. nicht Plastik, das wie Holz aussieht)
- Harmonisch gestaltete Räume (unter Verwendung von Naturmaterialien)
- Abstimmung der Farben und Materialien
- Wenig ausgeformtes Naturmaterial zum Spiel
- Verzicht auf elektronische Medien
3. Sprachkompetenz
Durch aktive und sorgfältige Pflege der Sprache:
- Seelisch–warmes Verhältnis zu Erziehern/innen als Grundlage
- Liebevolle, klare, deutliche und bildhafte Sprache der Erzieher/innen
- Lieder, Verse, Fingerspiele, Reime, Märchen– und Geschichtenerzählen,
Reigen, Eurythmie, fach– und sachgerechtes Benennen der Gegenstände und Lebewesen,
Vorlesen, Kinder erzählen und auch aussprechen lassen und Zeit nehmen zum Zuhören
4. Phantasie– und Kreativitätskompetenz
Durch Ungenormtes, Unfertiges, Nichtfestgelegtes und Künstlerisches:
- Kaum fertig ausgestaltete Spielsachen – wie Steine, Hölzer,
Bretter, Tücher, Tannenzapfen, Muscheln, selbstangefertigte einfache Wollpuppen
- Vielseitige Spiel– und Gestaltungssituationen – wie Rollenspiele,
Puppenspiele, angeleitete Freispiele, Nachspielen von Handwerken (sog. Urtätigkeiten),
Geschichten spielend umsetzen
- Aquarellmalen, Bienenwachskneten, freies Spielen auf pentatonischen Instrumenten
5. Sozialkompetenz
Durch Schaffen von sozialen Erfahrungsfeldern mit Regeln, Verabredungen und Vertrauen:
- Strukturgebender Tages– /Wochen– /Jahresrhythmus
- Klare Aufgabenstellung für das einzelne Kind oder die Gruppe
- Verantwortung übernehmen
- Nutzung eines eigenen Gestaltungsraums
- Gegenseitiges Helfen
- Hören von sinnvollen Geschichten
- Rollenspiele
- Geben, nehmen und teilen lernen
- Abwarten lernen
- Üben von Konfliktlösungen, z. B. Wiedergutmachen, Entschuldigen
- Mitarbeit der Eltern im Kindergarten erleben
6. Motivations– und Konzentrationskompetenz
Durch gesundende und stabilisierende Bedingungen (Salutogenese):
- Fernhalten von schädlichen Einwirkungen (u. a. Fernsehen im frühen Alter)
- Anregen von Lern– und Betätigungsbedürfnis durch Vorbild und Nachahmung
- Anregung durch das innere und freudige Interesse des Pädagogen
- Erleben von lebensgemäßen Tätigkeiten der Pädagogen
Durch heitere, wohlige Schaffensathmosphäre:
- Kennenlernen von Arbeiten, die ganzheitlich von Anfang bis Ende durchgeführt
werden und selber ausprobieren (z. B. Backen,
Säen – Pflegen – Ernten – Zubereiten, Tischdecken)
- Regelmäßige Wiederholungen und rhythmisierende Gestaltungselemente
vom Tageslauf bis hin zum Jahreslauf mit vielen Höhepunkten und Jahresfesten
- Selbst gestaltetes Spiel (z. B. Rollenspiel, Puppenspiel)
- Spielmaterial, das zur Eigenaktivität anregt und viele Variationsmöglichkeiten bietet
- Hören von Märchen und Geschichten
- Erleben von Tischpuppenspielen
- Vorschultätigkeiten (z. B. Herstellen eines
Puppenbettes mit Bettzeug und Puppe, gewebte Tasche, gefilztes Steckenpferd)
7. Ethisch–moralische Wertekompetenz
Durch seelisch–geistige Orientierungen , Wertvorstellungen und Aufgaben der Pädagogen:
- Persönliches Engagement der Pädagogen als Grundlage
- Achtung vor anderen Menschen, anderen Kulturen und der Schöpfung
- Klare Regeln, liebevolle Konsequenz und Struktur
- Orientierung gebende Geschichten und Märchen
- Vorbereiten von Festen und Feiern
- Liebevoller Umgang mit der Natur
- Sorgsamer Umgang mit den Dingen
- Praktizierte Nächstenliebe
- Dankbarkeit (z. B. Tischspruch vor dem Essen und anschließendes
Bedanken, auch durch Textinhalte in Liedern, Sprüchen etc.)
- Hilfsbereitschaft
- Erleben des persönlichen Einsatzes der Eltern im Kindergartengeschehen
(z. B. Elternbeirat, Vorstandsschaft, Pflege und Reparaturen im Kindergarten)